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von Fabian Pawlowski, Kathrin Siemens, Hanna Wachholz und Charlotte Weimar (Jg. 12)
Das Rasteder Palais, das Vorwerk-Gelände und die Firma Brötje kennt in Rastede jede*r. Weniger bekannt ist dagegen die dunkle Vergangenheit, die sie und eine ganze Reihe anderer Orte in Rastede miteinander teilen. In der Zeit des Nationalsozialismus gab es auch bei uns im Ammerland viele Opfer systematischer Gewalt und Ermordung. In Rastede und anderen Ammerländer Gemeinden erinnert heute allerdings kaum noch etwas an den Schrecken, der sich damals dort zugetragen hat.
Dem wollten Schüler*innen der Klasse 11D mit dem Projekt „Radeln gegen Rassismus“ entgegenwirken. Während der Projektwoche zum Thema „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ im Juli 2022 haben sie sich mit dem Nationalsozialismus in Rastede und den Krankenmorden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen beschäftigt. Dabei fuhren die Schüler*innen auch mit dem Rad an die Orte des Geschehens und erhielten so einen ganz neuen Eindruck von altbekannten Plätzen. Da es zum Nationalsozialismus in Rastede nur wenige Gedenktafeln gibt und überhaupt keine Gedenkstätte, in der man sich ausführlicher informieren kann, mussten zunächst Bücher, Aufsätze und Zeitungsartikel gelesen werden, um Kurzvorträge für die Radtour vorzubereiten. Die Schüler*innen waren überrascht und betroffen vom Schicksal der Rasteder Juden und über die unmenschliche Behandlung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter*innen, die aus anderen Ländern nach Deutschland verschleppt worden waren. Auch der Frage, warum die Nationalsozialisten im Ammerland besonders schnell aufgestiegen sind und welche Rasteder Persönlichkeiten hohe Ämter in der NSDAP und NS-Organisationen bekleideten, sind sie nachgegangen. Damit die Informationen allen zugänglich sind, die etwas über diesen Teil der Rasteder Geschichte erfahren wollen, wurde die Webseite „Radeln gegen Rassismus“ erstellt.
Wenn ihr also Interesse an greifbarer und ortsnaher Geschichte habt, dann könnt ihr auf der Webseite vorbeischauen und auch eure Lehrer*innen darauf ansprechen. Die beiden Radtouren wurden vom ADFC Ammerland ausgearbeitet und lassen sich sehr gut mit Freund*innen oder als Exkursion mit der Klasse nachfahren. Aber auch wenn ihr nicht gerne Fahrrad fahrt, könnt ihr euch ganz bequem von zu Hause aus mithilfe der Webseite über die Zeit des Nationalsozialismus in Rastede und die Krankenmorde in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen informieren.